© Nicole Peters
Atelier Peters
für soziales Wirken der Kunst
Details Zum Werkentstehungsprozess:
Mehrere Bürger haben unabhängig von einander im Bürgerbeteiligungsverfahren sich für den neuen Kurpark
eine Skulptur gewünscht, die die Künstlerin Nicole Peters gemeinsam mit den Xantener Bürgern erschaffen
möge.
Im Dezember 2016 erging tatsächlich der Auftrag von der Stadt Xanten an die Künstlerin Nicole Peters,
gemeinsam mit der Bevölkerung einen 12 m langen Drachen zu bauen.
Im Januar 2017 startete Peters einen öffentlichen Werkentstehungsprozess, zu dem Menschen aller
Altersgruppen und aller Gesellschaftsschichten eingeladen waren, teilzuhaben Peters baute mit 180 Menschen
22 Modelle, 163 Menschen kamen zur Drachenwahl in den Raatsaal und wählten, von welchem Drachen der
Kopf, die Körperform, die Flügel und die Pfoten Teil des umzusetzenden Drachenmodells werden sollten.
198 Menschen beteiligten sich daran, ab dem 11. Juni 2018 über die von Peters gefertigte
Styropoorunterkonstruktion den Drachen mit Beton zu modellieren und vor allem ab dem 16. Juli 2018 die
nahezu 100000 Mosaiksteine seiner Drachenhaut zu setzten und zu verfugen. Zu Beginn der Mosaikarbeiten
erarbeitete Peters mit den ca. 20 Personen des ersten Ferientages in einem demokratisch – künstlerischen
Prozess das Design des Fliesenmosaiks.
Der Bauprozess war lange, geduldige Arbeit. Am 7. September war der Drache fertig. Am 8. September half der
harte Kern der Gruppe, die Baustelle aufzuräumen und die Bauzelte abzubauen.
Der Bauprozess, an dem sich 198 Menschen beteiligten, war geprägt durch ein friedliches Miteinander von
Menschen zwischen 6 und 70 Jahren. Jeder egal welcher Gesellschaftsschicht konnte Teil dieses Projektes
werden. Jeder wurde Teil der Gemeinschaft und übernahm Verantwortung für das gemeinsame Werk „Drache
GORDO“. Und jeder, der Mittags am Baustellentisch saß, erlebte das gemeinsame Ritual, eine
Baustellenmelone zu teilen.
Kannten die Xantener bisher nur den Drachen, welcher von Siegfried getötet wurde, so wird mit Gordo ein
neues Drachenkapitel in Xanten aufgeschlagen. Mit Gordo wurde gemeinschaftlich ein Werk erschaffen, etwas
großes, dem man gerne nahe sein möchte, den man gerne nicht nur mit den Augen, sondern mit dem ganzen
Körper begreifen möchte. Ein Wesen, welches nicht abschreckt, sondern verbindet. Verbindet im gemeinsamen
Schöpfungsprozess sowie im gemeinsamen Erlebnisprozess im hier und jetzt.
„Das Kunstwerk — nunmehr selbst ein Akteur des öffentlichen Lebens — ist nicht länger nur Sinnbild
künstlerischer Individualität, sondern Ausdruck des Willens autonomer Personen, ein Gemeinwesen zu bilden,
indem sie der zeitgenössischen Kreativität kollektive Bedeutung verleihen.“ François Hers, 1990 in „Protokoll
Neue Auftraggeber“
„Wenn wir die wirklichen Ungeheuer unserer Zeit besiegen wollen, dann brauchen wir Menschen, die bereit sind
gemeinschaftlich und kreativ zu denken und demokratisch zu handeln.“ Nicole Peters 2018